Römische Sieben-Kirchen-Wallfahrt: Übersicht

ÜBERSICHT


St. Peter: Einführung - Laudes - Messe


Weg nach St. Paul, Petrus-Rosenkranz


St. Paul: Terz


Weg nach St. Sebastian, Paulus-Rosenkranz


St. Sebastian: Sext


Weg zur Lateranbasilika, Martyrer-Rosenkranz


Lateranbasilika: Te Deum und Gebet für den Papst


Weg nach Heilig-Kreuz, glorreicher Rosenkranz


Heilig-Kreuz: Kreuzverehrung und Non


Weg nach St. Laurentius, schmerzensreicher Rosenkranz


St. Laurentius: Totenlitanei


Weg nach Groß-St.-Marien, freudenreicher Rosenkranz


Groß-St.-Marien: Vesper



EINFÜHRUNG


Die Siebenkirchenwallfahrt in Rom ist seit der Spätantike belegt. Sie ist nach dem Toleranzedikt Kaiser Konstantins entstanden, als sukzessive die sieben Hauptkirchen Roms errichtet wurden (313: Bau der Lateranbasilika – 366: Gründung von Groß-St. Marien). Eine Wallfahrt nach Rom hat diese sieben "Pilgerkirchen" zum Ziel. 

Der Brauch geriet mit Beginn der Neuzeit fast völlig in Vergessenheit, wurde jedoch vom heiligen Philipp Neri, jenem so beliebten wie unkonventionellen römischen Stadtpatron, als eine Art spiritueller Karneval wiederbelebt: Am „Fetten Donnerstag“ (der deutschen Weiberfastnacht) führte er eine riesige Menschenmenge zu den sieben Pilgerkirchen, wobei es recht „katholisch“ zugegangen sein muß: „Wenn der auf Zucht und Ordnung bedachte Kardinal Moroni einer skurril anzusehenden Karawane aus Psalmen singenden Menschen und mit Chianti-Flaschen und Fleischpasteten beladenen Mauleseln begegnete und den Anführer dieser fröhlichen Wallfahrt ob solcher ,Schlemmerei‘ lautstark zur Rede stellte, dann war dieser wie ein begossener Pudel dastehende Pilgerführer bestimmt wieder Pippo buono, das gute Philippchen, wie Neri längst überall genannt wurde.“ (aus: Christian Feldmann, Gottes sanfte Rebellen. Große Heilige der Christenheit, Freiburg 1984)

Heute führt die Wallfahrt fast ausschließlich durch bebaute Gebiete – und nicht durch die schönsten Roms. Eine Ahnung vom „Picknick-Idyll“ alter Zeiten gewinnt man noch auf der Strecke über die Calixtus-Katakomben, doch der Pilger ist spätestens bei „Domine Quo Vadis“ wieder in der automobilen Realität der Gegenwart. Das ist die Herausforderung der Wallfahrt: Den Weg durch unseren oft anstrengenden und staubigen Lebensraum zum Pilgerweg „umzubeten“.

Wer das auf sich nimmt, ist am Ende erschöpft und sehnt sich nach Dusche und Bett. Aber er ist belohnt durch den Gang zu den Glaubenswurzeln und Gnadenquellen, durch die Pilgererfahrung, daß ein Ziel um so kostbarer erscheint, je mühsamer der Weg war. Dies ist ja ein Bild unseres Erdenlebens: Der Erlöser hat uns nicht das Kreuz genommen, er hat es uns vorangetragen und ist bei uns, um uns die Kraft zum Tragen zu geben. Er hat uns geboten, die enge Tür zu wählen, unser Kreuz auf uns zu nehmen und ihm nachzufolgen. So kann man „symbolisch erfahren“, was es im ganzen Leben mit den Augen des Glaubens zu entdecken gilt – wovon in alter Zeit die Zionspilger sangen: 


Selig die Menschen, die Kraft finden in dir, 

die Pilgerwege im Herzen haben. 

Ziehen sie durch das Tal der Dürre, 

machen sie es zum Quellgrund, 

und Frühregen hüllt es in Segen. 

Sie schreiten dahin mit wachsender Kraft 

und erscheinen vor Gott auf dem Zion.

(Ps 83 [84], 6-8)


Dinslaken am Fest des hl. Apostels Jakobus, 25. Juli 2022

Ulrich Terlinden, Pfarrer 


Wallfahrtsheft als PDF (alte Fassung mit biblischen Texten nach der Einheitsübersetzung von 1980)


Zur ersten Station in St. Peter

St. Peter: Einführung

ERSTE STATION 

BASILIKA ST. PETER IM VATIKAN

 

Der Petersdom ist das Hauptziel der Pilgerfahrt nach Rom, weil er die Grabeskirche des Apostels Simon ist, des Sohn des Jona, den der Erlöser Kephas (lat. Petrus, dt. Fels) nannte. Auf diesem Felsen wollte Christus seine Kirche bauen, die von den Mächten der Unterwelt nicht überwältigt werden kann. Er gab Petrus die Schlüssel des Himmelreiches und den Auftrag, seine „Lämmer“ zu weiden. 

Petrus gründete zwei Kirchen („Bistümer“), nämlich zunächst Antiochien in Kleinasien und dann Rom. Hier starb er an einem 29. Juni (?) unter Kaiser Nero (64-67) den Zeugentod für Christus. Der Zirkus des Nero, in dem Petrus auf eigenen Wunsch auf dem Kopf gekreuzigt wurde, da er sich für unwürdig hielt, auf dieselbe Weise zu sterben wie sein Herr, zog sich vom heutigen Petersplatz links an der jetzigen Basilika vorbei. Der Obelisk auf dem Petersplatz stand ehedem auf der Spina dieses Zirkus’. Nördlich befand sich eine Totenstadt, in der man auch Petrus beisetzte. Über seinem Grab ließ Kaiser Konstantin im Jahre 320 die Petersbasilika errichten.

Die Päpste residieren erst seit der Rückkehr aus dem Exil in Avignon (1418) an St. Peter (altes Patriarchat und Bischofskirche des Papstes sind bis heute im Lateran). Die jetzige Kirche, Neu-St. Peter, ist auf Veranlassung Papst Julius II. 1506 begonnen worden und wurde am 18. November 1626 geweiht.

Gruppen- und Privatmessen sind in St. Peter nur früh morgens möglich – und zwar an den Seitenaltären und in der Krypta („Grotte“). Dazu muß man sich spätestens am Vortrag in der Sakristei anmelden, besser einige Wochen vorher telephonisch oder per Elektropost/Fernkopie.

Will man nur die Laudes beten, ist das in der Oberkirche auch ohne Reservierung möglich. Nur sollte man wegen der Messen, die hier morgens gefeiert werden, darauf achten, leise zu beten.


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St. Peter: Laudes

LAUDES

vom Fest Kathedra Petri

 


ERÖFFNUNG

O Gott, komm mir zu Hilfe.

R/. Herr, eile mir zu helfen.

V/. Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) und dem Heiligen Geist(e).

R/. Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.

 

Das Halleluja entfällt in der Fastenzeit.

 

 

HYMNUS

(Mel. z. B. GL 269 „Du Sonne der Gerechtigkeit“

oder GL 539 „Gott. aller Schöpfung heilger Herr“)

 

Petrus, der Kirche Fundament,

der Herr hat dich zum Fels gemacht,

er selber ist der feste Grund,

der Halt und Stärke dir verleiht.

 

Du, Petrus, hast den Herrn zuerst

bekannt als wahren Gottessohn.

Dir gab er Auftrag und Gewalt,

sein Volk zu leiten durch die Zeit.

 

Behüte du als treuer Knecht

die Herde, die dir anvertraut.

Wenn Satan uns wie Weizen siebt,

dann stärke unsres Glaubens Kraft.

 

Dem Herrn sei Preis und Herrlichkeit,

der seine Kirche lenkt und führt,

dem Vater und dem Geist zugleich

durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.

 

 

PSALMODIE

 

1. A/. Der Herr sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. (O. Halleluja.)

 

Das Halleluja am Ende der Antiphonen wird nur in der Osterzeit gebetet.

 

Psalm 62 (63), 2-9

 

Gott, mein Gott bist du, dich suche ich, * es dürstet nach dir meine Seele.

Nach dir schmachtet mein Fleisch * wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser.

Darum halte ich Ausschau nach dir im Heiligtum, * zu sehen deine Macht und Herrlichkeit.

Denn deine Huld ist besser als das Leben. * Meine Lippen werden dich rühmen.

So preise ich dich in meinem Leben, * in deinem Namen erhebe ich meine Hände.

Wie an Fett und Mark wird satt meine Seele, * mein Mund lobt dich mit jubelnden Lippen.

Ich gedenke deiner auf meinem Lager * und sinne über dich nach, wenn ich wache.

Ja, du wurdest meine Hilfe, * ich juble im Schatten deiner Flügel.

Meine Seele hängt an dir, * fest hält mich deine Rechte.

Die mir nach dem Leben trachten, um mich zu vernichten, * sie müssen hinabfahren in die Tiefen der Erde.

Man gibt sie preis der Gewalt des Schwerts, * sie werden den Schakalen zur Beute.

Der König aber freue sich an Gott! † Wer bei ihm schwört, darf sich rühmen. * Doch allen Lügnern wird der Mund verschlossen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit * und in Ewigkeit. Amen.

 

Das Ehre sei dem Vater wird am Schluß aller Psalmen und Cantica gebetet, wenn nicht anders vermerkt.

 

A/. Der Herr sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. (O. Halleluja.)

 

2. A/. Petrus bekannte und sagte: * Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Petrus. (O. Halleluja.)

 

Canticum Dan 3, 57-88

 

Preist den HERRn, all ihr Werke des HERRNn; * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!

Preist den HERRn, ihr Himmel; * preist den HERRn, ihr Engel des Herrn!

All ihr Wasser über dem Himmel, preiset den HERRn; * all ihr Mächte des HERRn, preiset den Herrn!

Preist den Herrn, Sonne und Mond; * preist den Herrn, ihr Sterne am Himmel!

Preist den HERRn, aller Regen und Tau; * preist den HERRn, all ihr Winde!

Preist den HERRn, Feuer und Glut; * preist den HERRn, Frost und Hitze!

Preist den HERRn, Tau und Schnee; * preist den HERRn, Eis und Kälte!

Preist den HERRn, ihr Nächte und Tage; * preist den HERRn, Licht und Dunkel!

Preist den HERRn, Raureif und Schnee; * preist den HERRn, ihr Blitze und Wolken!

Die Erde preise den Herrn; * sie lobe und rühme ihn in Ewigkeit.

Preist den HERRn, ihr Berge und Hügel; * preist den HERRn, all ihr Gewächse auf Erden!

Preist den HERRn, ihr Meere und Flüsse; * preist den HERRn, ihr Quellen!

Preist den HERRn, ihr Tiere des Meeres † und alles, was sich regt im Wasser; * preist den HERRn, all ihr Vögel am Himmel!

Preist den HERRn, all ihr Tiere, wilde und zahme; * preist den HERRn, ihr Menschen!

Preist den HERRn, ihr Israeliten; * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!

Preist den HERRn, ihr seine Priester; * preist den HERRn, ihr seine Knechte!

Ihr Geister und Seelen der Gerechten, preiset den HERRn; * ihr Demütigen und Frommen, preiset den HERRn!

Preist den HERRn, Hananja, Asarja und Mischaël; * lobt und rühmt ihn in Ewigkeit! 

Laßt uns preisen den Vater und den Sohn mit dem Heiligen Geist, * ihn loben und rühmen in Ewigkeit!

Gepriesen bist du am Gewölbe des Himmels, * gerühmt und verherrlicht in Ewigkeit.

 

Kein Ehre sei dem Vater.

 

A/. Petrus bekannte und sagte: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus sprach zu ihm: Selig bist du, Simon Petrus. (O. Halleluja.)

 

3. A/. Der Herr sprach zu Petrus: * Die Schlüssel des Himmelreiches will ich dir geben. (O. Halleluja.)

 

Psalm 149

 

Singt dem HERRN ein neues Lied, * sein Lob in der Versammlung der Frommen!

Israel soll sich freuen über seinen Schöpfer, * die Kinder Zions sollen jubeln über ihren König.

Seinen Namen sollen sie loben mit Reigentanz, * mit Trommel und Leier ihm spielen.

Denn der HERR hat an seinem Volk Gefallen, * er krönt die Gebeugten mit Rettung.

In Herrlichkeit sollen die Frommen frohlocken, * sie sollen jauchzen auf ihren Lagern,

Hochgesänge auf Gott in ihrer Kehle, * ein zweischneidiges Schwert in ihren Händen,

um unter den Nationen Vergeltung zu üben, * Strafgericht bei den Völkern,

um ihre Könige mit Fesseln zu binden, * ihre Fürsten mit eisernen Ketten,

um Gericht über sie zu halten, wie geschrieben steht. * Lichtglanz ist das all seinen Frommen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit * und in Ewigkeit. Amen.

 

A/. Der Herr sprach zu Petrus: Die Schlüssel des Himmelreiches will ich dir geben. (O. Halleluja.)

 

 

KURZLESUNG   Apg 15, 7b-9

Brüder, wie ihr wißt, hat Gott schon längst hier bei euch die Entscheidung getroffen, daß die Heiden durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen. Und Gott, der die Herzen kennt, hat dies bestätigt, indem er ihnen ebenso wie uns den Heiligen Geist gab. Er machte keinerlei Unterschied zwischen uns und ihnen; denn er hat ihre Herzen durch den Glauben gereinigt.

 

 

RESPONSORIUM

R/. Du bestellst sie zu Fürsten * in allen Ländern der Erde. – R/.

V/. Sie rühmen deinen Namen von Geschlecht zu Geschlecht. * in allen Ländern der Erde.

Ehre sei dem Vater. – R/.

 

RESPONSORIUM IN DER OSTERZEIT

R/. Du bestellst sie zu Fürsten in allen Ländern der Erde. Halleluja, halleluja. – R/.

V/. Sie rühmen deinen Namen von Geschlecht zu Geschlecht. Halleluja, halleluja.

Ehre sei dem Vater. – R/.

 

 

Benedictus-A/. Simon, ich habe für dich gebetet, * daß dein Glaube nicht wanke. Du aber stärke deine Brüder. (O. Halleluja.)

 

BENEDICTUS

Lk 1, 68-79

 

G

epriesen sei der Herr, der Gott Israels! * Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen.

Er hat uns einen starken Retter erweckt * im Hause seines Knechtes David.

So hat er verheißen von alters her * durch den Mund seiner heiligen Propheten.

Er hat uns errettet vor unseren Feinden * und aus der Hand aller, die uns hassen;

er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet † und an seinen heiligen Bund gedacht, * an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;

er hat uns geschenkt, daß wir, aus Feindeshand befreit, † ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit * vor seinem Angesicht all unsre Tage.

Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; † denn du wirst dem Herrn vorangehen * und ihm den Weg bereiten.

Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken * in der Vergebung der Sünden. 

Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes * wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, 

um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, * und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit * und in Ewigkeit. Amen.

 

A/. Simon, ich habe für dich gebetet, * daß dein Glaube nicht wanke. Du aber stärke deine Brüder. (O. Halleluja.)

 

 

BITTEN 

Gepriesen sei Jesus Christus, der durch seine Apostel der Welt das Heil verkündet hat. Zu ihm laßt uns beten: 

R/. Herr, dich lobt der Chor der Apostel. 

 

Wir danken dir für deine heilige Kirche, die auf das Fundament der Apostel gegründet ist; 

 sie führe uns zusammen zur Einheit in dir. 

 

Wir danken dir für das Wort der Wahrheit, das wir von den Aposteln empfangen haben; 

 es sei uns Licht und Freude. 

 

Wir danken dir für das Sakrament deines Leibes und Blutes, das uns die Apostel überliefert haben; 

 es sei uns Nahrung und Quelle des Lebens. 

 

Wir danken dir für das Sakrament der Versöhnung, das du den Aposteln anvertraut hast; 

 es reinige uns immer neu von unserer Schuld. 

 

Vater unser.

 

 

ORATION

A

llmächtiger Gott, das gläubige Bekenntnis des Apostels Petrus ist der Felsen, auf den du deine Kirche gegründet hast. Laß nicht zu, daß Verwirrung und Stürme unseren Glauben erschüttern. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. 

R/. Amen.

 

 

SEGEN UND ENTLASSUNG


Der Herr sei mit euch.

R/. Und mit deinem Geiste.

Es segne euch der allmächtige Gott, der Vater † und der Sohn und der Heilige Geist.

R/. Amen.

 

V/. Singet Lob und Preis. (O. Halleluja, halleluja.)

R/. Dank sei Gott dem Herrn. (O. Halleluja, halleluja.)

 

Wenn kein Priester oder Diakon der Feier vorsteht, und beim Gebet eines einzelnen, erfolgt keine Entlassung. In diesem Fall lautet der Schlußsegen:

 

Der Herr segne † uns, er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.

R/. Amen.



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St. Peter: Messe

MESSE

vom hl. Apostel Petrus

 

ERÖFFNUNGSVERS   Lk 22, 32

Der Herr sprach zu Simon Petrus: Ich habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder! (O. Halleluja.)

 

Ehre sei Gott.

 

 

TAGESGEBET

Herr, allmächtiger Gott, du hast dem heiligen Petrus die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut, und ihm die Gewalt gegeben zu binden und zu lösen. Höre auf seine Fürsprache und befreie uns von allen Fesseln der Sünde. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

R/. Amen.

 

 

ERSTE LESUNG   1 Petr 5, 1-4

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

Brüder! Eure Ältesten ermahne ich, als Mitältester und Zeuge der Leiden Christi, der auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird: Weidet die euch anvertraute Herde Gottes, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern mit Hingabe; seid nicht Beherrscher der Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde! Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.

 

 

ANTWORTPSALM   Ps 22 (23), 1-3. 4. 5. 6 (R/. 1)

 

R/. Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. 

(Osterzeit: R/. Halleluja.)


Der HERR ist mein Hirt, nichts wird mir fehlen. Er läßt mich lagern auf grünen Auen * und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Meine Lebenskraft bringt er zurück. * Er führt mich auf Pfaden der Gerechtigkeit, getreu seinem Namen. – (R/.)


Auch wenn ich gehe im finsteren Tal, * ich fürchte kein Unheil;

denn du bist bei mir, * dein Stock und dein Stab, sie trösten mich. – (R/.)


Du deckst mir den Tisch * vor den Augen meiner Feinde.

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, * übervoll ist mein Becher. – (R/.)


Ja, Güte und Huld * werden mir folgen mein Leben lang,

und heimkehren werde ich ins Haus des HERRN * für lange Zeiten. – R/.

 

 

RUF VOR DEM EVANGELIUM   V/. Mt 16, 18

Halleluja. R/. Halleluja. 

V/. Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. 

R/. Halleluja.

 

In der Fastenzeit:

R/. Lob sei dir, Herr, König der ewigen Herrlichkeit! 

V/. Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. - R/.

 

 

EVANGELIUM   Mt 16, 13-19


Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.

 

 

ALLGEMEINES GEBET

 

Geheiligt durch sein Evangelium und zu seinem priesterlichen Volk vereint durch den Glauben und die Taufe, lasset uns beten zum Gott und Vater aller. 

 

Daß er die Kirche durch unseren Heiligen Vater immer mehr vereine und in der Wahrheit heilige: Laßt uns den Herrn bitten, der dem Petrus die Schüssel des Himmelreiches verliehen hat. 

R/. Kyrie eleison.

 

Daß er die Führer der Völker durch sein heiliges Evangelium erleuchte und leite, damit die Menschheit wahren Frieden finde: Laßt uns den Herrn der Welt anrufen. - R/.

 

3 Daß er die Armen und Leidenden im Namen seines Sohnes aufrichte und belebe: Laßt uns den Spender alles Guten bitten. - R/.

 

Daß er unsere Sünden verzeihe, unsere Liebe stärke und uns in Einheit und Herrlichkeit vollende: Laßt uns den ewigen Gott anrufen. - R/.

 

Gott, der du deinen Aposteln die Gewalt zu binden und zu lösen verliehen hast, gib, wir bitten, daß wir, durch sie von irdischen Mangeln gereinigt, teilnehmen können an den himmlischen Geheimnissen. Durch Christus, unseren Herrn. 

Sacramentarium Gelasianum Vetus 931

R/. Amen.


 

 

GABENGEBET

Herr, bei dieser Feier gedenken wir des heiligen Apostels Petrus. Du hast ihn erleuchtet, damit er dich, den lebendigen Gott, und Jesus Christus, deinen Sohn, bekenne. Du hast ihm die Kraft gegeben, im Martertod für seinen Meister Zeugnis abzulegen. Höre auf seine Fürsprache und nimm unsere Gaben an. Durch ihn, Christus, unseren Herrn.

R/. Amen.

 

 

PRÄFATION

Der Herr sei mit euch.

R/. Und mit deinem Geiste. 

Erhebet die Herzen,

R/. Wir haben sie beim Herrn. 

Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott. 

R/. Das ist würdig und recht.

 

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. 

Denn du bist der ewige Hirt, der seine Herde nicht verläßt; du hütest sie allezeit durch deine heiligen Apostel. Du hast sie der Kirche als Hirten gegeben, damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines Sohnes. 

Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit: 

 

Heilig ...

 

 

KOMMUNIONVERS   Ps 16, 16.18

Petrus sagte zu Jesus: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Jesus antwortete ihm: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen. (O. Halleluja.)

 

 

SCHLUSSGEBET

Herr, unser Gott, bei dieser Feier zum Gedächtnis des heiligen Petrus haben wir das Brot des Lebens empfangen. Wir danken dir und bitten dich: Gib, daß wir deinem Sohn, der allein Worte des ewigen Lebens hat, in Treue anhangen und ihm als unserem guten Hirten folgen. Der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. 



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Weg nach St. Paul - Rosenkranz

Man verläßt St. Peter über den Petersplatz, wendet sich am Ende der Kolonaden nach rechts, geht durch den Borgo S. Spirito, rechts in die Via dei Penitenzieri („Büßerstraße“) und folgt dem Straßenverlauf: Via della Lungara (sobald sich der Weg von der Tiberuferstraße entfernt, beginnt man mit dem Rosenkranzgebet), Via d. Scala, Piazza S. Egidio, Piazza S. Maria in Trastevere und Via della Lungaretta, bis zur Kreuzung mit dem Viale Trastevere

Diesen überquert man, geht ihn rechts und biegt links über einen kleinen Platz in die Via dei Genovesi ein, dann rechts in die Via de S. Cecilia. (Die Grabeskirche der hl. Cäcilia befindet sich rechts.) 

Nun geht man geradeaus, bis links die Porta Portuense zu sehen ist, die man durchschreitet, überquert den Tiber, geht rechts über den Lungo Testaccio und biegt in die erste Straße links, die Via Antonio Cecchi, ein. 

Rechts in die Via Giovanni Branco, links in die Via Nicola Zabaglia, nun immer geradeaus (Via delle Conce, Via del Gazometro) bis zur Via Ostiense, die man nach rechts weitergeht bis zur Basilika S. Paul. 

Das letzte Stück sollte man durch den vorgelagerten Park gehen. Der Eingang zur Kirche liegt rechts. 


Petrus-Rosenkranz (Quelle)

  • (der Petrus berufen und zum Menschenfischer gemacht hat.)
  • zu dem Petrus sprach: Du hast Worte des ewigen Lebens.
  • (bei dessen Verklärung Petrus zugegen war.)
  • den Petrus als den Messias bekannt hat.
  • den Petrus dreimal verleugnet hat.
  • den Petrus mehr liebte und dessen Lämmer er weiden soll.
  • der seine Kirche auf Petrus baut und ihm die Schlüssel des Himmelreiches gegeben hat.


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St. Paul vor den Mauern: Terz

 ZWEITE STATION

BASILIKA ST. PAUL VOR DEN MAUERN


St. Paul vor den Mauern ist die Grabstätte des Völkerapostels Paulus. Ein erster, gewesteter Memorialbau wurde unter Kaiser Konstantin errichtet, dessen Apsisfundament vor dem Paulusgrab sichtbar ist. 386 wurde eine geostete Basilika errichtet, die 1823 abgebrannt ist. Sie wurde wiederaufgebaut und am 10. Dezember 1854 durch Pius IX. geweiht.

Paulus hatte als eifernder Pharisäer zunächst die an Christus glaubenden Juden verfolgt. Christus gab sich ihm vor Damaskus vom Himmel her als der zu erkennen, den Paulus in den Christen eigentlich verfolge. Nach drei Tagen Blindheit bekehrte sich Paulus und ließ sich taufen. Fortan wurde er zum Missionar unter den Heiden, wodurch das Christentum aus einer „jüdischen Sekte“ zur wahrhaft katholischen, nämlich universellen Kirche wurde.

Als römischem Staatsbürger blieb ihm der schmachvolle Kreuzigungstod in einem Zirkus erspart. Er wurde vor der Stadt enthauptet (Abtei Tre Fontane) und hier beigesetzt. Sein Bekehrungsfest ist der 25. Januar. Sein Eingang in die Ewigkeit wird zusammen mit dem des hl. Petrus am 29. Juni gefeiert.

Sein Grab befindet sich unter dem Hauptaltar. Dort versammelt man sich.



TERZ

vom Fest der Bekehrung des heiligen Apostels Paulus


ERÖFFNUNG

O Gott, komm mir zu Hilfe.

R/. Herr, eile mir zu helfen.

V/. Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) und dem Heiligen Geist(e).

R/. Wie im Anfang so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.


Das Halleluja entfällt in der Fastenzeit.



HYMNUS

(Mel. GL 368 „O lieber Jesu, denk ich dein“)


Komm, Heil’ger Geist, vom ew’gen Thron,

eins mit dem Vater und dem Sohn;

durchwirke unsre Seele ganz 

mit deiner Gottheit Kraft und Glanz.


Erfüll mit heil’ger Leidenschaft

Geist, Zunge, Sinn und Lebenskraft;

mach stark in uns der Liebe Macht,

daß sie der Brüder Herz entfacht.


Laß gläubig uns den Vater sehn,

sein Ebenbild, den Sohn verstehn

und dir vertraun, der uns durchdringt

und uns das Leben Gottes bringt. Amen.



PSALMODIE


A/. Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, * Jesus, der dir auf dem Weg erschienen ist. Du sollst wieder sehen und den Heiligen Geist empfangen. (O. Halleluja.)


Psalm 119 (120)


Ich rief zum HERRN in meiner Bedrängnis * und er hat mich erhört.

HERR, rette doch mein Leben vor lügnerischen Lippen * und vor der falschen Zunge!

Was soll er dir geben † und was dir noch antun, * du falsche Zunge?

Scharfe Pfeile eines Kriegers * und glühende Kohlen vom Ginsterstrauch.

Weh mir, daß ich als Fremder leben muß in Meschech, * daß ich wohnen muß bei den Zelten von Kedar!

Ich muß schon allzu lange wohnen * bei denen, die den Frieden hassen.

Ich bin Frieden; * doch ich brauche nur zu reden, sind sie für Krieg

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


Psalm 120 (121)


Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: * Woher kommt mir Hilfe?

Meine Hilfe kommt vom HERRN, * der Himmel und Erde erschaffen hat.

Er läßt deinen Fuß nicht wanken; * dein Hüter schlummert nicht ein.

Siehe, er schlummert nicht ein und schläft nicht, * der Hüter Israels.

Der HERR ist dein Hüter, * der HERR gibt dir Schatten zu deiner Rechten.

Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden * noch der Mond in der Nacht.

Der HERR behütet dich vor allem Bösen, * er behütet dein Leben.

Der HERR behütet dein Gehen und dein Kommen * von nun an bis in Ewigkeit.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


Psalm 121 (122)


Ich freute mich, als man mir sagte: * Zum Haus des HERRN wollen wir gehen.

Schon stehen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem: * Jerusalem, als Stadt erbaut, die fest in sich gefügt ist.

Dorthin zogen die Stämme hinauf, die Stämme des HERRN, † wie es Gebot ist für Israel, * den Namen des HERRN zu preisen.

Denn dort standen Throne für das Gericht, * die Throne des Hauses David.

Erbittet Frieden für Jerusalem! * Geborgen seien, die dich lieben.

Friede sei in deinen Mauern, * Geborgenheit in deinen Häusern!

Wegen meiner Brüder und meiner Freunde * will ich sagen: In dir sei Friede.

Wegen des Hauses des HERRN, unseres Gottes, * will ich dir Glück erflehen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn(e) * und dem Heiligen Geist(e).

Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit * und in Ewigkeit. Amen.


A/. Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, * Jesus, der dir auf dem Weg erschienen ist. Du sollst wieder sehen und den Heiligen Geist empfangen. (O. Halleluja.)



KURZLESUNG 1 Tim 1, 12f

Ich danke dem, der mir Kraft gegeben hat: Christus Jesus, unserem Herrn. Er hat mich für treu gehalten und in seinen Dienst genommen, obwohl ich früher ein Lästerer, Verfolger und Frevler war. Aber ich habe Erbarmen gefunden, denn ich wußte in meinem Unglauben nicht, was ich tat.



VERSIKEL

V/. So spricht der Herr: Freut euch und jubelt. 

(O. Halleluja.)

R/. Denn eure Namen sind im Himmel verzeichnet. 

(O. Halleluja.)



ORATION

Lasset uns beten.

Gott, du Heil aller Völker, du hast den Apostel Paulus auserwählt, den Heiden die Frohe Botschaft zu verkünden. Gib uns, die wir sein Gedächtnis begehen, die Gnade, uns deinem Anruf zu stellen und vor der Welt deine Wahrheit zu bezeugen. Durch Christus, unseren Herrn. 

R/. Amen. 



SCHLUSSVERSIKEL

V/. Singet Lob und Preis. (O. Halleluja.)

R/. Dank sei Gott dem Herrn. (O. Halleluja.)



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